Fellwechsel beim Hund
Alle Jahre wieder: Anmutig herumfliegende Fellbüschel zieren die Wohnung, kurze Stichelhärchen stecken im Sofa und in Frauchens Kleider. Der Staubsauger ist im Dauereinsatz, Kleiderroller kauft man am liebsten im Multipack. Was ist los? Das vierbeinige Familienmitglied ist im Fellwechsel!
Dies ist eine der etwas mühsameren Seiten der Hundehaltung, gehört aber nun einfach mal dazu. Es ist ein natürlicher Prozess, der sich nicht unterbinden lässt. Frauchen und Herrchen räumen die Sommerkleider weg und holen ihre Winterkleider aus der Mottenkiste, während Hunde ihr Sommer- gegen das Winterfell eintauschen.
Es wächst aber nicht einfach nur zusätzliches Winterfell nach. Genau wie beim Menschen auch, haben die einzelnen Haare nur eine begrenzte Lebensdauer. Jetzt, im Herbst, findet wieder eine Rundumerneuerung statt. Die Deckhaare fallen aus, neue wachsen nach. Dazu kommt die Unterwolle. Die Ausprägung der Unterwolle hängt stark von der Rasse sowie der ursprünglichen Verwendung und Haltung des Hundes ab. Hunde, die ursprünglich vor allem draussen gehalten wurden und aus dem hohen Norden kommen, wo sie extremer Kälte trotzen mussten, haben naturgemäss eine sehr dichte und kompakte Unterwolle. Hunde hingegen, die aus dem Süden kommen oder eher drinnen (auch wenn es vielleicht nur ein Stall war) gehalten wurde, brauchten nicht eine dermassen dicke Wolle zu entwickeln. Es gibt aber auch Hunderassen, die nicht wirklich Haaren, weil deren Fell immer wächst. Diese müssen natürlich dann regelmässig getrimmt oder geschoren werden.
Neben der Rasse haben auch andere Faktoren wie Tageslänge, Licht, Temperatur, Hormone, allgemeiner Gesundheitszustand und die Haltung einen grossen Einfluss auf den Zeitpunkt und die Länge des Fellwechsels.
Aber keine Angst: Nach 6 – 8 Wochen ist die «haarige» Zeit meist vorüber – bis im Frühling dann der grosse Fellwechsel ansteht.