Seinen Vierbeiner auf Pflegemassnahmen vorbereiten
Sie wollen Ihrem Hund Fieber messen, aber sobald Sie seine Rute in die Hand nehmen wollen, hüpft er weg? Oder ihr Vierbeiner schüttelt heftig seinen Kopf, hat offenbar ein Problem mit den Ohren, aber da reinschauen undenkbar? Oder irgendwas steckt zwischen seinen Zähnen, aber es ist unmöglich, ihm ins Maul zu schauen? Oder sie wollen nur eine Zecke entfernen, aber sobald er eine Zeckenzange sieht, sucht er das Weite?
Diese Szenarien verursachen ohnehin Stress. Sie verursachen aber zusätzlichen Stress bei Mensch und Hund, wenn Frauchen oder Herrchen verzweifelt versucht, seinen Vierbeiner zum Stillhalten zu bewegen, um ihn untersuchen oder pflegen zu können.
Damit diese stressigen Situationen nicht eintreten, ist es ganz wichtig, seinen Hund auf Pflegemassnahmen vorzubereiten, bevor der Ernstfall eintritt. Am besten beginnt man damit schon im Welpenalter, aber auch bei einem erwachsenen Hund kann damit jederzeit begonnen werden.
Der ungünstigste Zeitpunkt ist sicher vor dem Spaziergang, wenn der Hund voller Tatendrang ist, oder vor dem Füttern, wenn er unruhig und voller Vorfreude auf sein Fressen wartet.
Am einfachsten integrieren wir dieses «Pflegetraining» ins Knuddeln mit dem Hund. Wenn er entspannt und ruhig ist, können wir das «Doktorspiel» in die Streicheleinheiten integrieren. Wir untersuchen sanft seine Pfoten, heben mal eine Lefze an, nehmen seine Rute in die Hand, streicheln ihn mit einer weichen Bürste, hantieren mit einer Zeckenzange. Wir berühren ihn sanft und ruhig am ganzen Körper. Anfangs nur ganz kurz und leicht, später dann auch etwas länger.
Ziel sollte es sein, dass wir in aller Ruhe seine Pfoten Zehe um Zehe untersuchen, ihm den Mund öffnen, seine Rute in die Hand nehmen, in seine Ohren schauen und sein Fell bürsten können, ohne dass dies Stress auslöst.
Wenn wir unseren Vierbeiner so auf Pflege- und Untersuchungsmassnahmen vorbereiten, werden auch Tierarztbesuche weniger stressig sein – für alle Beteiligten!